Mein Freund ist Franzose.
Wobei, manchmal bin ich mir da gar nicht so sicher.
Im Gegensatz zu mir trinkt er nämlich keinen Wein.
Und all meine Versuche, ihn zu einem Glas samtigen Malot, fruchtigen Chianti oder spritzigen Riesling zu überreden, sind bisher gescheitert.
Eine Ausnahme gibt es jedoch.
Letzten September, wir waren gerade zu Besuch in Deutschland, brachte ich vom Einkauf eine ganz besondere Flasche mit.
Eine Flasche, die nie im Liegen transportiert werden kann, denn sie muss immer geöffnet bleiben.
Ihr Inhalt, ein klebrig süßes Getränk, das nach saftigen Trauben schmeckte, konnte auch meinen Freund überzeugen.
Sie ahnen es vielleicht, es handelte sich um einen Federweißen, der in Rheinhessen auch als Rauscher, in der Pfalz als Bitzler, in Österreich als Sturm, in der Schweiz als Sauser und im Elsass als neuer Süßer bekannt ist.
Begriffe die bereits auf die aufsteigende Kohlensäure, die süffige Süße und die, naja, durchschlagende Wirkung des Getränks hindeuten.